Eine merkwürdige Nacht in Griechenland
I wrote the following for a German "Mittlestufe" class taken
at the Deutsches Haus on University Place in downtown New York a few years
ago. Even if my German is not the most sophisticated, somehow I still like
this story better when told in it. This incident took place before
the inauguration of string theory, which makes it all the stranger.
Ich weiss nicht warum ich gewählt habe, diese Geschichte auf deutsch
zu erzählen. Vielleicht weil das Deutsche die Sprache von Winckelmann
und Schliemann war, und diese Geschichte handelt in einer Art und Weise vom
klassischen Altertum.
Es passierte vor ungefähr fünf und zwanzig Jahren. Ich machte Ferien
in Europa und bummelte herum. Normalerweise stoppte ich. Das war für mich
immer die beste Methode ein Land zu sehen, die Sprachen zu üben, und Leute
zu treffen. In diesem Jahre besuchte ich Griechenland. Ich habe irgendowo zwei
amerikanische Mädchen getroffen und wir reisten für eine Zeitlang
zusammen.
Wir drei entschieden uns, Delphi zu besuchen. Der antiken Welt war Delphi,
wie wir wissen, Omphalos, das Zentrum der Welt. Dort war auch das Orakel, das
eine so grosse Rolle in der griechischen Geschichte und der klassichen Literatur
gespielt hatte. Wir kamen nach Delphi, ein schöner Ort der in einem Kessel
in den Bergen liegt, und wanderten durch die Ruine. Mittenzwischen den anderen
Besuchern sah ich einen Mann und seine Frau. Sofort schätze ich ihn ein.
Als ein Mitglied der selben Bruderschaft erkannte ich seinen Typ. Nur fehlte
ihm der Rechenschieber in der Jackettasche. Ingenieur, von griechischer Herkunft,
in den Vereinigten Staaten weiter gebildet, wahrscheinlich im "Middle
West," hat da eine Amerikanerin getroffen und geheiratet, und wollte ihr
die Sehenswürdigkeiten seiner Heimat zeigen.
Wir fangen an, miteinander zu sprechen. Eigentlich war er Physiker, aber die
anderen Tatsachen waren mehr oder weniger genau so wie ich es geraten hatte.
Zum Schluss hat er uns eingeladen, mit ihm und seiner Frau zu abend zu essen.
Das wäre schön, antworteten wir natürlich. Am Ende des Tages
fuhren wir noch höher in die Berge zu einem Dorf, das scheinbar auf dem
Gipfel der Bergkette sass. Dort war ein Restorant nach griechischem Stil "en
plein air." Kurz darauf ist es dunkel geworden. Die Nacht war klar. Die
Sterne sind herausgekommen. Und was für ein Himmel!
Nachdem wir den ortlichen Wein getrunken und griechische Landesgerichte gegessen
hatten, lernten wir die Geschichte unseres Gastgebers kennen. Er war früher
an der Princeton University, war theoretischer Physiker und Kosmolog. In Princeton
hatte er aber Schwierigkeiten mit seinen Kollegen. Die Physiker hatten ihm
gesagt, "Wir verstehen ihre Mathematik nicht," und die Mathematiker
gleichfalls, "Wir verstehen ihre Physik nicht."
In jener Zeit waren die griechischen Universitäten für ihre rückständigen
Zustände verrufen. Die meisten Studenten waren in zwei Fächen, Juristerei
und Philologie, konzentriert. Um das Unterrichtsprogram zu modernisieren, hat
die griechische Regierung bestimmt für ihn einen Kateder geschafft, um
ihn aus den Vereinigten Staaten zurückzulocken.
Er diskutierte seine Forschungen. Es gebe viele Weltalle. Über allen
Weltallen sei eine vielfältige oder vieldimensionale Gestalt. Unser Weltall
sei eine Linie auf dieser Gestalt. So war alles in Ordnung. Das war mir wohl
nicht bekannt aber wahrscheinlich kaum ganz Neues. Er erklärte aber weiter.
Er hatte seinen beschränkten Princetoner Kollegen zu demonstrieren versucht,
daß man die Werte der physikalischen grundgesetzlichen Konstante, z.B.
den Wert von e, die Ladung eines Elektrons, von der Länge dieser Linie
ableiten könnte. Das war für mich, als einen gescheiterten Physiker,
erstaunend. Es bedeutete daß er die Quantenphysik sozusagen "aufgerissen" hatte
und seine innere Basis enthüllte. Er sah eine grosse Wahrheit in der Philosophie
Pythagoras, d.h., in der Wichtigkeit der Nummern und der Geometrie, und war
tatsächlich ein moderner Pythagorer.
Ich kann mir noch immer diese Szene im meinem Gedächtnis vorstellen.
Ein wiedergeborener Pythagoras, der die Geheimnisse des Weltalles entdeckt
hatte, und unter einem so wunderschönen Sternenzelt, das seine Wörter
zu bestätigen scheinte. Zauberhaft!
Am Abendende hatten wir gegenseitig unseren Abschied genommen. Ich habe nichts
weiter von ihm gehört oder gelesen. Vor ein Paar Jahren habe ich einen
Astrophysiker getroffen. Ich beschrieb ihm seine Ideen. "Ach, ja," sagte
er, "'string theory.'" Und der Mann? Gar nichts wusste er von ihm. |